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Neue Methoden für Öl und Gasgewinnung

Von Siegfried Becker am 16.04.2013

Die globale Öl- und Gasförderung wird laut einer Studie der Expertengruppe Energy Watch Group schneller zurückgehen als gedacht – parallel dazu werden von Wissenschaftlern steigende Öl- und Gaspreise prognostiziert. Der Welt geht die billige und reichliche Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern aus. Neue Methoden zur Öl- und Gasgewinnung wie das umstrittene Fracking schaffen laut den Wissenschaftlern kaum Abhilfe. Die Energy Watch Group setzt sich mit ihren Ergebnissen deutlich von den Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) ab, die bis zum Jahr 2030 sogar einen Anstieg der weltweiten Ölförderung erwartet.

Quo vadis Energieförderung

Bereits im Jahr 2030 werde die weltweite Erdölförderung 40 Prozent unter den Förderwerten des vergangenen Jahres liegen, heißt es in der Studie. Demnach konnten neue Fördermethoden bisher lediglich den Rückgang bei der konventionellen Erdölgewinnung ausgleichen. Bei diesen Methoden handelt es sich um Bohrungen in der Tiefsee, um die Ausbeutung von Teersanden und das sogenannte Fracking, bei dem Öl und Gas mit hohem Aufwand aus Schiefergestein gelöst werden.

Nachteile der neuen Methoden

Die neuen Methoden sind allerdings teurer, energieintensiver und riskanter als die konventionelle Förderung. Insbesondere in den USA hat das Fracking einen neuen Boom ausgelöst. Tatsächlich werde das Fracking wegen der begrenzten Gesteinsvorkommen aber nur kurzzeitig einen deutlichen Förderbeitrag in den USA liefern, sind sich Experten sicher. Auch die noch immer als vielversprechend geltenden Tiefsee-Reserven vor Brasiliens Küste oder im Golf von Mexiko seien wegen des hohen technischen Aufwands bisher kaum erschlossen worden. Die Explosion der BP-Plattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 habe gezeigt, dass die Ölindustrie an den Grenzen des technisch Machbaren arbeitet.

Ölpreis stark gestiegen

Die Konzerne haben kein Interesse daran, die Ressourcenlage als verknappt darzustellen. Die Verbraucher werden bewusst über künftige Preissteigerungen im Unklaren gelassen. Der Ölpreis hat sich innerhalb von 15 Jahren verzehnfacht. Bereits in den nächsten fünf Jahren ist in Deutschland ein Spritpreis von zwei Euro möglich. Beim Erdgas wird hingegen voraussichtlich erst 2020 das Maximum erreicht, danach wird die Fördermenge vermutlich zurückgehen. Bei der Kohle sehen die EWG-Forscher die Lage ähnlich drastisch: So hätten sich die Weltkohlereserven seit 1990 halbiert. Die weltweiten Vorkommen reichten bei stagnierendem Verbrauch noch für etwas mehr als hundert Jahre, heißt es in der Studie.

Export wird abnehmen

Sollten sich die Ergebnisse der Wissenschaftler bewahrheiten, stehen der Weltwirtschaft drastische Verteilungskämpfe bevor. Denn die EWG-Studie geht davon aus, dass die Verfügbarkeit der Energieträger auf dem Weltmarkt noch drastischer zurückgeht als die Fördermenge selbst, weil die Förderstaaten weniger exportieren werden. Experten plädieren daher dafür, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Anders als die fossilen Brennstoffe stünden diese „in riesigen Mengen“ zu Verfügung. Noch lohnt es sich für Konsumenten auf Gas umzusteigen. Der Wechsel zu einem neuen Gasanbieter ist nur eine der vielen Möglichkeiten dies umzusetzen um Geld zu sparen und die Umwelt zu entlasten.

Quelle: (http://www.enehttp://www.energie-news.net/neue-methoden-fuer-oel-und-gasgewinnung/)